Es gibt Dinge, die sind dermassen abgehoben, dass man sich
dabei ertappt, die Sache irgendwie wieder "lässig" zu
finden. Die "Tomahawk" von Dodge ist so ein Ding.
Das Motorrad mit dem martialischen Namen wartet mit
Leistungsdaten auf, die man ungeniert als "jenseits von
Gut und Böse" bezeichnen kann. Die DaimlerChrysler-Tochter
will mit dem Monster nur eines: Aufsehen erregen.
Chefdesigner Trevor Creed: "Die Tomahawk ist ein
unverhohlenes Statement gegen die Mittelmässigkeit". Wie
wahr.
Das Brutalo-Bike besteht eigentlich nur aus einem
Motor. Der stammt ursprünglich aus dem Supersportwagen
"Viper", hat 8,3 Liter Hubraum, zehn Zylinder und leistet
sagenhafte 500 PS. Maximales Drehmoment: 712 Newtonmeter.
Ist so ein Fahrzeug überhaupt noch fahrbar.
Creed meint ja. Das Firmenmotto "Pack das Leben bei den
Hörnen" wird da zur Pflicht. "Bei diesem Gefährt ist es
lebenswichtig, nach allem zu greifen, was festen Halt
verleiht".
Mangelnder Humor ist den Amis jedenfalls nicht
vorzuwerfen. 676 km/h soll die Tomahawk rein rechnerisch
schaffen. Ausprobiert hat das jedoch noch keiner. Auf der
offiziellen Homepage (siehe am Ende des Artikels) werden -
wohl nicht ganz ernst gemeint - noch Testfahrer gesucht.
Nachsatz: "Bringen Sie eine saubere Ersatz-Unterhose mit".
Einen ganzen Kleiderschrank voll sauberer Unterhosen
müssen jene zehn Personen zu Hause haben, die sich eine
"Tomahawk" kaufen. Dodge hat nämlich eine Kleinserie
aufgelegt. Wer sich eine Tomahawk leisten kann, den
dürften wohl auch die durch den Erwerb enorm steigenden
Prämien der Lebensversicherung nicht stören: Knapp 500.000
Euro muss man für das Motorrad auf den Tisch legen können.