Australien-GP: Valentino Rossi zum sechsten Mal Weltmeister – Yamahas erster WM-Titel seit
1992
Valentino Rossi hat das Unmögliche
wahr gemacht. Der 25-jährige Italiener krönte sich ein Rennen vor Saisonende in
Australien zum sechsten Mal in seiner Karriere zum Weltmeister. Darauf hätten
nach seinem Wechsel im Frühjahr von der überlegenen Honda zu Yamaha nicht viele
gewettet. Für Yamaha war es nach 12 erfolgslosen Jahren in der Königsklasse der
erste Titel.
Gemäß seinen Geflogenheiten krönte
Rossi sich mit einem Sieg zum Weltmeister 2004. Ungläubig schüttelte der
Titelverteidiger in der Auslaufrunde den Kopf. Er konnte seinen Triumph selber
nicht glauben. „Es ist ein unfassbares Gefühl, mit der Yamaha Weltmeister
geworden zu sein“, sprudelte die Freude aus ihm heraus. „Es war ein
fantastisches Jahr, und heute erfolgte die Krönung. Alle im Team haben hart an
diesem Erfolg gearbeitet. Ich möchte jeden Einzelnen
danken.“
Etwas getrübt wurde die
Siegesfeier durch Rossis seltsames Benehmen gegenüber Sete Gibernau. Mit dem
Spanier hatte er sich von der ersten bis zur letzten Runde einen grandiosen
Fight geliefert. Lange führte der Telefonica-Honda-Fahrer, nur kurze Zeit Rossi,
ehe auf der 4,448 km langen Strecke von Phillip Island die letzte Runde anbrach.
Gibernau hatte die Führung inne, doch schon in der ersten Kurve ging Rossi
vorbei. Eine Kurve später verbremste sich der Italiener, so dass Gibernau wieder
vorne war. Doch Rossi ließ nicht locker, obwohl er auf Nummer sicher den zweiten
Platz hätte einfahren können, der ebenfalls zum WM-Titel gereicht hätte. Doch
der Italiener griff wieder an, und diesmal blieb er bis zur Ziellinie vorn. Das
Dilemma an der Geschichte war, dass Rossi seinen spanischen Rivalen während der
Siegeszeremonie und beim anschließenden Interview völlig ignorierte. Dabei sagte
Gibernau ganz fair, dass „Valentino in diesem Jahr der bessere war und verdient
Weltmeister ist.“ Doch der Italiener reagierte nicht, sah dem sichtlich
verwirrten und enttäuschten Gibernau nicht mal an.
Einen schönen dritten Rang feierte
unterdessen Loris Capirossi. Der 31-jährige Italiener steuerte seine Ducati nach
vielen Problemen in diesem Jahr erstmals aufs Podium, und das in einem eng
umkämpften Pulk von sechs Fahrern. „Das war ein hartes Jahr für uns. Ich freue
mich riesig über den dritten Platz“, meinte der dreifache Weltmeister aus
Bologna mit einem breiten Lachen im Gesicht.
Für Alex Hofmann ging das Rennen
auf Platz 13 zu Ende. Der Kawasaki-Werksfahrer konnte seinen verheißungsvollen
achten Startplatz nicht verteidigen und wurde immer weiter nach hinten gereicht.
Renn-Ergebnisse in der MotoGP-Klasse
1.
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19.
20.
21.
22. |
Valentino Rossi (ITA) Yamaha
Sete Gibernau (SPA) Honda
Loris Capirossi (ITA) Ducati
Colin Edwards (USA) Honda
Alexandre Barros (BRA) Honda
Nicky Hayden (USA) Honda
Max Biaggi (ITA) Honda
Makoto Tamada (JPN) Honda
Troy Bayliss (AUS) Ducati
Carlos Checa (SPA) Yamaha
Ruben Xaus (SPA) Ducati
Shinya Nakano (JPN) Kawasaki
Alex Hofmann (GER) Kawasaki
Jeremy McWilliams (GBR) Aprilia
John Hopkins (USA) Suzuki
Gregorio Lavilla (SPA) Suzuki
Norifumi Abe (JPN) Yamaha
Neil Hodgson (GBR) Ducati
Nobuatsu Aoki (JPN) Proton KR
Nicky Hayden (USA) Honda
Youichi Ui (JPN) Harris WCM
James
Ellison (GBR) Harris WCM |
41.25,819
+ 00,097
+ 10,486
+ 10,817
+ 10,851
+ 12,210
+ 12,847
+ 12,965
+ 18,607
+ 21,245
+ 23,173
+ 25,718
+ 35,137
+ 45,155
+ 45,197
+ 52,205
+ 52,665
+ 1.11,394
+ 1 Runde
+ 1 Runde
+ 1 Runde
+ 3
Runden |
WM-Gesamtstand nach 15 von 16 Rennen
1.
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9.
10.
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15. |
Valentino Rossi (Gauloises Fortuna Yamaha)
Sete Gibernau (Telefonica Movistar Honda)
Max Biaggi (Camel Honda Team)
Alexander Barros (Repsol Honda)
Colin Edwards (Telefonica Movistar Honda)
Makoto Tamada (Camel Honda Team)
Nicky Hayden (Repsol Honda)
Carlos Checa (Gauloises Fortuna Yamaha)
Loris Capirossi (Ducati Marlboro Team)
Ruben Xaus (Ducati D'Antin MotoGP)
...
Alex Hofmann (Kawasaki Racing Team) |
279
244
197
155
149
139
117
115
110
77
…
46 |
FENSTER SCHLIESSEN
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