Nach Nervosität beim Rennen vor den eigenen Fans kennen die italienischen MotoGP-Piloten nicht. Den Heim-Grand-Prix in Mugello gewann Valentino Rossi vor Max Biaggi, Loris Capirossi und Marco Melandri. Diese vier Italiener sorgten auf dem 5,245 Kilometer langen Mugello-Circuit für eine große Show und jede Menge Überholmanöver. Ein gutes Rennen fuhr Alex Hofmann. Der Kawasaki-Pilot fuhr bei seinem Comeback auf einen sauberen 12. Platz.
Rossis Dominanz blieb ungebrochen. Der Doktor siegte in der Königsklasse zum 46. Mal und machte damit seiner Startnummer alle Ehre. Die WM führt der Gauloises-Yamaha-Werksfahrer ebenfalls souverän an. Sein schärfster Gegner, Sete Gibernau, musste frühzeitig die Segel streichen. Im Gesamtstand hinkt der Telefonica-Honda-Werksfahrer schon 67 Punkte hinter seinem großen Rivalen hinterher. Platz zwei belegt Melandri, der in keinem seiner ersten Rennen schlechter als auf Platz vier abschnitt.
Gerne gewonnen hätte Max Biaggi. Der Repsol-Honda-Werksfahrer befand sich in großer Form und war gemeinsam mit Rossi der große Animator des Rennens. Vom Start nicht so gut weggekommen, preschte der 33-jährige Italiener etwas vor Halbzeit des Rennens innerhalb von zwei Runden an Rossis Hinterrad. In der 16. von 23 Runden ging Biaggi in Führung. Beim Überholmanöver hatte es allerdings eher danach ausgesehen, als ob Rossi seinen Rivalen absichtlich den ersten Platz überlassen hatte.
Der Yamaha-Pilot wollte offenbar die Stärken und Schwächen seines Landmanns studieren. Drei Runden vor dem Ziel übernahm der sechsfache Weltmeister erneut die Führung. Biaggi blieb an sein Hinterrad, doch kam nie mehr in echter Schlagdistanz. Problemlos überquerte Rossi die Ziellinie als Erster vor Biaggi, während Loris Capirossi und seine Ducati noch an Melandri vorbeigegangen war und Dritter wurde.
Hofmann lieferte sich unterdessen einige schöne Duelle im Mittelfeld mit der Camel-Honda von Troy Bayliss. Wenige Runden vor dem Ende ging der Kawasaki-Pilot an den Australier vorbei. Danach hatte Hofmann die Suzuki von John Hopkins vor Augen. Doch der 22-jährige Kalifornier rettete seinen elften Platz vor den Süddeutschen ins Ziel.
Start: Capirossi kann als Erster in die erste Kurve einbiegen vor Gibernau, Checa und Rossi.
1. Runde: Rossi greift früh an und übernimmt die Führung.
2. Runde: Biaggi auf 4. Melandri ist dran an Rossi. Gibernau muss abreißen lassen.
4. Runde: Biaggi an Gibernau vorbei.
5. Runde: Rossi mit Bestzeit. Melandri nur 0,7 Sek. zurück.
6. Runde: Gibernau stürzt.
8. Runde: Biaggi auf Position 2, 1,3 Sek. hinter Rossi.
9. Runde: Biaggi ist an Rossi dran, Melandri kann auch wieder aufholen. Capirossi und Hayden auch 0,5 Sek. schneller als Rossi an der Spitze. Edwards geht an Tamada vorbei auf 8.
11. Runde: Melandri in Führung vor Rossi und Biaggi.
12. Runde: Rossi wieder vorne. Capirossi nur noch 1,5 Sek. Rückstand auf Rossi.
14. Runde: Rossi und Biaggi können leichte Führung ausbauen.
15. Runde: Capirossi an Melandri dran. Hofmann auf 12.
17. Runde: Biaggi geht in Führung, aber es sah aus als wenn Rossi ihn vorbeigelassen hätte. Melandri und Capirossi wieder etwas herankommen.
19. Runde: Checa ist Sechster und an Hayden dran. Barros hat 3 Sek. Rückstand auf Checa an 7, Edwards und Tamada an Plätzen 8 und 9 eng beieinander.
21. Runde: Rossi geht wieder in Führung und bläst zum Angriff.
23. Runde und letzte Runde: Capirossis Angriff kommt diesmal früher und Melandri kann nicht mehr wirkungsvoll kontern. Rossis Vorsprung beträgt 0,4 Sek. Melandri versucht noch einmal alles und bremst sich in der letzten Kurve vorbei an Capirossi, jedoch ist er dabei zu spät auf der Bremse und Capirex kann die Ducati bis zur Ziellinie vor ihm halten. 1. Rossi, 2. Biaggi, 3. Capirossi. Hofmann wird Zwölfter. (MK)
