Auch in Sete Gibernaus Wohnstube machte Valentino Rossi kurzen Prozess. Der Gauloises-Yamaha-Werksfahrer gewann den Großen Preis von Katalonien vor 105.000 Zuschauern vor dem Spanier und baute seine WM-Führung nach seinem nunmehr schon fünften Sieg im sechsten Rennen auf mittlerweile 58 Punkte aus.

In der MotoGP-WM kann es nur einen geben, und das ist der „Doktor“. Bis drei Runden vor dem Ende fuhr Rossi seinem spanischen Rivalen hinterher. Doch dann schlug der Gauloises-Yamaha-Werksfahrer unbarmherzig zu. Trotz verschlissenen Hinterreifens fuhr der 26-jährige Italiener ganz am Ende noch mal Rundenrekord und belegte damit, dass er sich auf der Yamaha-M1 pudelwohl fühlt. „Hier zu fahren ist nie leicht, denn die Reifen werden sehr beansprucht“, meinte der Sieger etwas nachdenklich. „Schon in den ersten Runden gab es unglaubliche Kämpfe um die ersten Plätze. Nachher hatte ich Probleme mit dem Reifen. Doch ich fühlte mich dennoch sehr wohl. Das Motorrad war sehr schnell. Das Team hat einen sehr guten Job gemacht. So kann es weiter gehen“, lachte Rossi.

Nicht einmal so sehr enttäuscht blickte Gibernau in die Runde. „Es war ein gutes und amüsantes Rennen. Anfangs gab es etwas viel Rangelei in der Vordergruppe. Ich übernahm etwas später die Führung und fühlte mich sehr wohl auf dem Motorrad. Doch sechs Runden vor Schluss löste sich der Hinterreifen hinten links auf. Von dem Moment an konnte ich Rossis Tempo nicht mehr mitgehen“, erklärte der Telefonica-Honda-Werksfahrer.

Hinter den beiden Führenden tobte ein harter Kampf um Platz drei. Den gewann Marco Melandri, der die Camel-Honda von Alex Barros und die Repsol-Honda von Nicky Hayden in die Schranken verwies.

Alex Hofmann hatte hingegen Pech. Der 25-jährige Süddeutsche musste in der 12. Runde – auf Platz 14 liegend – mit einem kaputten Hinterreifen an die Box. „Das ist wirklich sehr ärgerlich“, schimpfte der Kawasaki-Werkspilot. „Das gesamte Training und im Warm-up hatte ich keine Reifenprobleme, und dann das. Ich war total motiviert. Doch es hat wieder mal nicht sein sollen.“

Erstmals in die Punkte fuhr David Checa. Der kleine Bruder von Carlos Checa belegte vor seinen Landsleuten auf der Fortuna-Yamaha des verletzten Toni Elias einen sauberen 13. Platz. Shane Byrne verpasste den ersten WM-Punkt für das Proton-KTM-Team dagegen knapp und wurde 16.