Auf den siebten WM-Titel von
Valentino Rossi lag ein kleiner Makel. Erstmals konnte der 26-jährige Italiener
die Krone nicht mit einem Sieg einfahren. Hinter Sieger Loris Capirossi reichte
es für Rossi beim Grossen Preis von Malaysia „nur“ zu Platz zwei. Carlos Checa
machte auf Platz drei den Ducati-Erfolg perfekt.
Gegen die rote
Ducati-Power war, wie schon eine Woche zuvor in Japan, auch auf dem 5,5
Kilometer langen Sepang-Kurs nichts auszurichten gewesen. Rossi konnte Capirossi
in der Mitte des Rennens die Führung zwar für einige Runden streitig machen.
Doch dann ging der Ducati-Pilot wieder an seinen Landsmann vorbei und schüttelte
ihn in den Schlussrunden sogar locker ab. Gegen das Powerpacket
Brigdestone-Ducati-Capirossi konnte selbst der Seriensieger nichts
ausrichten.
In der Schlussrunde bekam Rossi sogar noch Besuch von Checa.
Der zweite Ducati-Pilot fuhr sein bestes Saisonrennen, auch wenn es mit dem
Angriff auf Platz zwei nichts wurde. „Wir hatten schon das ganze Wochenende
Probleme“, meinte Rossi und weiter: „Heute morgen hatte ich noch gedacht, das
mit dem Podium wird nichts. Doch es hat dann doch geklappt, und das macht mich
glücklich. Im letzten Jahr war der WM-Titel eine Überraschung. Dieses Jahr
wollte mich alle, besonders Honda, schlagen. Doch ich stehe wieder ganz oben.
Das ist ein wunderbares Gefühl. Wie auch immer, ich freue mich sehr. Ich fuhr
ein cleveres Rennen, war aber sehr nervös. Alles in allem bin ich sehr zufrieden
mit meinem Motorrad. Heute war Loris definitiv schneller als ich“, meinte der
Italiener abschließend.
Glücklich war auch Capirossi. „Ein Rennen zu
gewinnen, das ist das eine. Gegen Valentino zu gewinnen, ist das andere. Deshalb
bedeutet mir dieser Sieg unheimlich viel. Das war ein sehr spezielles Rennen,
was das Motorrad und die Reifen betreffen. Aber beides funktionierte
hervorragend. Gegen Valentino zu kämpfen ist sehr schwer. Leider konnte bei
diesem Erfolg Livio Suppo nicht hier sein“, meinte Capirossi mit trauriger
Stimme.
Teamkollege Checa machte den Ducati-Triumph perfekt. „Schade,
dass ich sehr viel Zeit verloren habe hinter Hayden. So hat es beim Schlussspurt
nicht mehr ganz gelangt. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl und viel Vertrauen ins
Motorrad. Der dritte Platz ist okay."
Runde um Runde: Das MotoGP Rennen in Malaysia
Start: Reihe
1 - Capirossi auf Pole, Gibernau, Hopkins; Reihe 2 - Nakano,
Roberts, Hayden; Reihe 3 - Rossi, Checa, Melandri; Reihe 4 -
Edwards, Barros, Biaggi; Reihe 5 - Jacque, Elias, Tamada;
Reihe 6 - Xaus, Rolfo, Byrne; Reihe 7 - Battaini, Ellison.
1. Runde:
Guter Start von allen Piloten; Berührung zwischen Gibernau und
Hayden in der ersten Kurve, aber beide können weiterfahren;
Capirossi setzt seine Pole in die Rennführung um, dahinter
Nakano und Melandri; Rossi bleibt auf 7; Biaggi macht zwei
Plätze gut und liegt auf 9.
2. Runde:
Melandri überholt Nakano und ist neuer Zweiter, Gibernau an
Hayden vorbei auf 4; Rossi klopft auch bereits bei Hayden an;
Kollision zwischen Gibernau und Nakano, beide scheiden raus.
Biaggi macht zwei weitere Plätze gut und ist an 7.
3. Runde:
Capirossi erkämpft sich ein paar Meter Vorsprung; Hayden auf
2, Melandri und Rossi dicht beieinander .
4. Runde:
Hayden schließt mit Rossi im Schlepptau wieder zu Capirossi
auf; Melandri muss etwas abreissen lassen; Jacque fährt mit
technischem Defekt an die Box.
5. Runde:
Checa auf 5, dann Roberts, Biaggi, Barros, Hopkins, Edwards,
Elias.
7. Runde:
Das Führungstrio Capirossi, Hayden und Rossi setzen sich
weiter ab; Hayden probiert es bei Capirossi, der aber die Tür
zuknallt.
8. Runde:
Hayden probiert es wieder bei Capirossi und verbremst sich,
Rossi dadurch kampflos auf 2; Checa überholt Melandri und ist
auf 4.
11. Runde:
Rossi überholt Capirossi; Checa fährt derweil die schnellsten
Rundenzeiten und schließt langsam auf.
14. Runde:
Capirossi übernimmt Ende Start/Ziel wieder die Führung; Checa
macht aus dem Trio ein Quartett.
16. Runde:
Capirossi zieht noch einmal das Tempo an; Rossi kann als
einziger mitgehen; Hayden und Checa kämpfen mit 2,5 Sek.
Rückstand um Platz 3
17. Runde:
Checa nach mehreren vergeblichen Versuchen vorbei an Hayden -
beide Ducatis auf Podiumskurs.
20. Runde:
Capirossi hat 1,1 Vorsprung auf Rossi; die Positionen sind
bezogen, die Abstände verändern sich nur im Zehntelbereich;
Ellison gibt das Rennen auf.
21. Runde:
Capirossi mit einem verdienten Back-toBack Sieg, Rossi auf 2
und kürt sich damit zum Weltmeister, Checa komplettiert das
Podium, dann folgen Hayden, Melandri, Biaggi, Roberts, Barros,
Hopkins, Edwards, Elias, Tamada, Rolfo, Byrne, Xaus, Battaini.